"Schließlich ist der Tod für den gut vorbereiteten Geist nur das nächste große Abenteuer."

Albus Dumbledore

 

Unsterblich

Ich bin die Sonne, die dir ins Gesicht scheint
Ich bin der Regen, der dir ins Gesicht weint
Wo auch immer Du bist, da werde ich sein
Ganz gleich was passiert, du bist nicht allein

Ich komme zu Dir als schöner Traum in der Nacht
Bin dein Engel, der stets über dich wacht
Sei nicht traurig, wenn ich jetzt für immer träume
Höre mein Flüstern im Rascheln der Bäume

Ich schicke dir Regenbogenfarben in dein Herz
Puste Dir als Wind über deinen Schmerz
Küsse und streichle dir sanft dein Gesicht
Und scheine dir manchmal im Dunklen als Licht

Dein Lachen wird als Echo in mir klingen
Bei jedem Lied werde ich leise mitsingen
Nein, ich bin nicht tot, ich bin noch hier
Tief in deinem Herzen – ich bin bei dir

© Sylvie Grohne

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Glauben Sie fragte man mich

An ein Leben nach dem Tode
Und ich antwortete: ja
Aber dann wusste ich

Keine Auskunft zu geben
Wie das aussehen sollte
Wie ich selber
Aussehen sollte
Dort
Ich wusste nur eines
Keine Hierarchie
Von Heiligen
auf goldenen Stühlen sitzend
Kein Niedersturz
Verdammter Seelen
Nur
Nur Liebe
frei geworden
Niemals aufgezehrte
Mich überflutend
Kein Schutzmantel starr aus Gold
Mit Edelsteinen besetzt
Ein spinnwebenleichtes Gewand
Ein Hauch
Mir um die Schultern
Liebkosung schöne Bewegung
Wie einst von tyrrhenischen
Wellen
Wie von Worten die hin und her
Wortfetzen
Komm du komm
Schmerzweb mit Tränen besetzt
Berg- und Talfahrt
Und deine Hand
Wieder in meiner
So lagen wir 
Lasest du vor
Schlief ich ein
Wachte auf
Schlief ein
Wache auf
Deine Stimme empfängt mich
Entläßt mich und immer
So fort
Mehr also, fragen die Frager
Erwarten Sie nicht nach demTode?
Und ich antworte
weniger nicht
......................... weniger nicht."
Leben nach dem Tod
(Marie Luise Kaschnitz)


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WARUM
in Gottes Namen
muss Wissenschaft
so selbstgewiss
beweisen

was jenseits
irdischer Gesetze liegt?
Sind es nicht allein
die überirdischen Dinge
deren Ungewissheit uns
die eigentliche Kraft
des Glaubens gibt?
Bewegt sich
zwischen den Welten
nicht viel mehr
als wir jemals
erklären können?
Und ist es nicht gerade
das Unerklärliche
auf das sich
unsere Seele besinnt
wenn sie vom
Schicksal tief berührt
die allerletzten Fäden
des Begreifbaren verliert?

© Ute Leser





„Ich weiß nicht, ob die Toten auf die Erde zurückkehren
und sich unbemerkt von denen, die sie lieben,
umherbewegen können,
aber wenn sie es können, dann weiß ich,
dass du immer bei mir sein wirst. 
Im Rauschen des Meeres
werde ich deine Stimme vernehmen,
in jedem Windhauch
wird dein Geist meine Wange liebkosen. 
Wer auch immer in mein Leben treten wird, 
du wirst stets bei mir bleiben. 
Dein Geist wird mich in eine mir noch unbekannte Zukunft begleiten. 
Dies, mein Liebling ist mein Dank an dich. 
Ich danke dir, dass du mein Leben bereichert hast, 
dass du mich geliebt und meine Liebe angenommen hast. 
Danke für die Erinnerungen, die ich stets bewahren werde...“

aus „Message in a bottle"

 

 

 

 

Wie schön wird es sein, wenn sich einst die Hoffnung erfüllt,

die wir im Herzen tragen: einander wieder zu sehen.
Wie schön wird es sein, wenn wir einst voll Liebe
von dem Menschen erwartet werden,
dem hier unsere ganze Sehnsucht gilt.

(aus: Die Kraft des Herzens – Irmgard Erath)

 

 

Der Tod bedeutet gar nichts.

Ich bin nur in das Zimmer nebenan gegangen. 
Ich bin ich, ihr seid ihr. 
Was wir jemals füreinander waren – wir sind es noch immer.
Gebt mir den Namen, den ihr mir immer gegeben habt. 
Sprecht mit mir, wie ihr es immer getan habt. 
Gebraucht keine andere Art zu reden. 
Seid nicht feierlich oder traurig.
Lacht weiterhin über das, worüber wir gemeinsam gelacht haben.
Spielt, lacht, denkt an mich, betet für mich...
Gebt acht, dass mein Name so ausgesprochen wird, 
wie er es immer wurde ...
ohne eine besondere Betonung, 
ohne die Spur eines Schattens.
Das Leben bedeutet all das, was es bisher bedeutete. 
Der Faden ist nicht durchschnitten. 
Ist der Tod nicht nur ein nebensächlicher Zwischenfall?
Weshalb sollte ich nicht mehr in euren Gedanken sein? 
Nur, weil ihr mich gerade nicht sehen könnt?
Inmitten der Zeiten und zwischen den Dimensionen warte ich auf euch ... 
ganz in der Nähe, auf der anderen Seite des Weges. 
Alles ist gut.

Henry Scott Holland

 

 

Mich lässt der Gedanke an den Tod in völliger Ruhe.

Ist es doch so wie mit der Sonne:
Wir sehen sie am Horizont untergehen,
aber wissen, dass sie "drüben" weiter scheint.
 
Johann Wolfgang von Goethe



 

 

Ein Wiedersehen im Himmel?

Du musst dir keine Hypothesen dafür oder dagegen anhören.
Bewahre dir den Glauben und höre auf die Stimme deines Herzens.
Das ist genug! Warum sollte deine Vision von Wiedersehen und Glück unerfüllbar bleiben?
 
ღ Petra Franziska Killinger


 

 

Hebt man den Blick zum Himmel
so sieht man keine Grenzen....
Die Liebe bleibt, grenzenlos...
 
Von dem Menschen,
den wir lieben, wird immer etwas
in unserem Herzen bleiben;
etwas von seinen Träumen,
etwas von seiner Hoffnung,
etwas von seinem Leben,
alles von seiner Liebe.
 
(Verfasser unbekannt)
 


Steh nicht weinend an meinem Grab.
Ich bin nicht dort unten, ich schlafe nicht.
Ich bin tausend Winde, die wehen,
ich bin das Glitzern der Sonne im Schnee,
ich bin das Sonnenlicht auf reifem Korn,
ich bin der sanfte Regen im Herbst.
Wenn du erwachst in der Morgenfrühe,
bin ich das schnelle Aufsteigen
der Vögel im kreisenden Flug.
Ich bin das sanfte Sternenlicht in der Nacht.
Steh nicht weinend an meinem Grab.
Ich bin nicht dort unten, ich schlafe nicht.

(Unbekannter Verfasser)
 


Unendlichkeit

Deine Geburt habe ich eigentlich nicht begriffen.

Wo kamst du her?

Rasch besetzte ich dein Kindergesicht mit meiner Liebe.
Der Unendlichkeit deines Daseins war ich mir sicher.

Deinen Tod habe ich eigentlich nicht begriffen.

Wo gingst du hin?

Meine Liebe ist auf der Suche nach dir.
Der Unendlichkeit deines Daseins bin ich mir sicher.

Renate Salzbrenner
aus "Noch einmal sprechen von der Wärme des Lebens..."

 

 

 

Zuweilen geschieht es,

das sích im Traum

die Grenzen

zu einer anderen Welt öffnen

und wir getröstet erwachen.

 

Es gibt Träume,

die uns so nachhaltig berühren,

das wir hoffnungsvoller weitergehen

auf unserem Weg,

obwohl sich äusserlich

nicht viel verändert hat.(Unbekannt) 

 

Seit Du diesen Ort verlassen hast,

erscheint er in meinem Augenblick

nicht mehr ganz so hell wie zuvor.

Das Strahlen Deiner Augen war

das hellste mir in diesen Tagen.

 

Seit Du diesen Ort verlassen hast,

vermisse ich Dein Lachen beim

Elfentanz der suchenden Seelen.

Das Lächeln Deiner Seele war

das liebste mir in diesen Tagen.

 

Seit Du diesen Ort verlassen hast,

bist Du da, denn wenn ich ganz leise,

auf Zehenspitzen, mein Herz besuche,

dann finde ich, welch Zauber, mein

Licht in mir, und nebendran auch Deines.

 

Pablo Neruda

 

 

 

Ich glaube nicht, daß mit dem Tod alles aus ist.

Dieser wunderbare menschliche Körper,

dieses so unendlich komplizierte System,

unsere Seele, unsere Phantasie, unserer Gedanken -

alles nur für ein einmaliges kurzes Erdenleben?

Nein, das glaube ich nicht.

Kein Schöpfer wäre so verschwenderisch.

Wir verlassen die Erde. Aber wir kommen wieder.

Heinz Rühmann

 

 

 

Du bist mir nah

 

Du bist mir nahe, auch wenn ich dich nicht sehe.

Du bist bei mir, auch wenn du ganz woanders bist.

Du bist in meinem Herzen, in meiner Seele,

in meinem Leben, immer.

 

Marion Schmickler

 

 

 

Zähle nie die Tage ohne mich, 

das trägt dich so weit fort von mir. 

 

Zähle vielmehr die kleinen und großen Wunder, 

die sich in deine Trauer mischen. 

 

Ein Ohne-mich gibt es nicht!

 

(Petra Franziska Killinger)

 

 

 

Denk Dir ein Bild - weites Meer

ein Segelschiff setzt seine weissen Segel

und gleitet hinaus in die See.

Du siehst wie es kleiner und kleiner wird.

Wo Wasser und Himmel sich treffen, verschwindet es.

Da sagt jemand: "Nun ist es gegangen!"

Ein anderer sagt: "Es kommt!"

 

Der Tod ist ein Horizont, und ein Horizont ist nichts

anderes als die Grenze unseres Sehens.

Wenn wir um einen Menschen trauern,

freuen sich andere,

die ihn hinter dieser Grenze wiedersehen.

 

© Peter Streiff

 

 

 

 

Es ist nicht allein unsere eigene Kraft,

mit der wir die Trauer überwinden,

wenn ein geliebter Mensch uns zurückläßt.

 

Er selbst, der Mensch, den wir lieben,

nimmt uns an der Hand

und führt uns Schritt für Schrittaus der Trauer zur Hoffnung.

 

Er gibt uns auf diese Weise ein Zeichen,

das wir um so besser verstehen,

je mehr unsere Trauer

sich wandelt in Hoffnung.

 

Er will uns sagen:

Seht, so ist es

In der Welt, in der ich jetzt lebe.

Unsere Trauer ist darin überwunden,

unsere Hoffnung erfüllt.

 

 

(Inge Müller)

 

 

 

 

Und wenn es eine Trauer gibt, die unbeirrbare Wege geht, kann es nur diese sein. Und wenn da eine Liebe ist die bis zum Himmel reicht vergisst sie selbst Zeit und Raum. Eine, die niemals vergeht und sich im Traum der Erinnerung wiegt. Eine, die unzertrennlich scheint wenngleich sie Welten trennt. Eine, die von Gegenwart träumt gleichwohl sie aus der Vergangenheit schöpft. Eine, die unaufhaltsam wächst und sich zugleich entwurzelt fühlt. Eine, die um das Verlorene weint und mit jeder Träne reicher wird.  © Ute Leser

Wir auf der anderen Seite des Regenbogens

 

Öffnet die Augen- um unsere Botschaft zu sehen,

in den Farben des Regenbogens

Öffnet die Herzen- unsere Botschaft zu spüren,

Öffnet die Ohren - unsere Botschaft in allen Klangfarben zu hören,

öffnet euch für das Wesentliche.

 

Nur die Liebe- nicht Verhärtung - nicht Isolierung- nicht zurückziehen

lasst uns weiterleben.

Ihr habt einen Auftrag - durch Euch leben wir weiter.

Jeder trägt einen Teil in sich- nur gemeinsam ein Ganzes.

Wenn ihr verbittert, erst dann sterben wir wirklich,

wenn ihr verhärtet, erst dann erkennt ihr uns nicht mehr

wenn ihr versteinert, dann erst sind wir tot.

 

Geht wieder ins Leben zurück, lasst Licht herein,

sagt ja zum Leben.

Wir sind verbunden durch die Liebe

bis wir uns wiedersehen

auf der anderen Seite des Regenbogens.

 

Ich lebe in Euch

ich lebe durch Euch

ich lebe durch die Liebe

und Liebe stirbt nie!

Seid nicht blind, so seht ihr mich,

seid nicht stumm, so spreche ich durch Euch,

seid nicht taub, so hört ihr mich.

 

Ich bin da.

 

Verfasser/in mir unbekannt

 

 

 

 

                                                                     Trost                                                

 

Nachts trägt mein Rücken

manchmal Flügel.

Ich schwebe dir entgegen,

kann dich sehen,

berühren,

deine Nähe genießen.

Wir tanzen

über schwarze Täler,

weinend, lachend

Hand in Hand.

Dann sagst du: Bleib`nicht!

Und deine Liebe

stößt mich sanft

ins Leben.

 

Jetzt geh`ich wieder ohne dich

durch Tage, Nächte

flügellos,

und manchmal

schwebst du mir entgegen,

ich seh`dich nicht,

doch ich

erkenne dich.

 

Sabine Krüger

 

 

 

Nichts trennt uns mehr

Ich kehre zurück an die Orte,

wo wir uns begegnet sind,

und du bist wieder da.

Ich gehe die Wege, die du gegangen bist,

du gehst wieder mit mir.

Ich freue mich an dem,

was dich weiterhin erfreut hätte,

Ich sehe dich mitlächeln.

Ich gehe den Spuren nach,

die du hinterlassen hast,

und begegne dir immer wieder.

Nichts kann uns trennen,

wenn uns so viel verbindet.

(Klaus Huber)

 

 

 

 

Hoffnung

 

Wie wäre ein Winter zu ertragen,

ohne Hoffnung auf den Frühling,

wie ein Abschied auszuhalten,

ohne Hoffnung auf ein Wiedersehen?

 

Nur die Hoffnung,

daß es immer wieder hell wird,

läßt uns die langen, finsteren

Nächte durchstehen.

 

 

(Annegret Kronenberg)

 

 

 

Wenn wir die schmerzhafte Umklammerung der Trauer lockern,

wird eine neue Zugehörigkeit zwischen uns möglich.

Es ist dies eine der anrührendsten Formen von Zugehörigkeit überhaupt:

Die Beziehung, die uns mit unseren Leben in der unsichtbaren Welt verbindet.

Es ist ein subtiles, unsichtbares Band, 

für das die Oberflächlichkeit unserer modernen Kultur kein Auge hat.

Dennoch ist diese spirituelle Zugehörigkeit etwas, woran unzählige Menschen teilhaben.

 

John O'Donohue

 

 

 

 

 

Die Hoffnung ist das Federding,

das in der Seel´ sich birgt

und Weisen ohne Worte singt

und niemals müde wird ...

 

Hope is the thing with feathers

That perches in the soul, 

And sings the tune without the words,

 And never stops at all ...

 

Übersetzung: © Walter A. Aue

Original: © Emily Elizabeth Dickinson

 

 

 

 

 

 

Tot ist überhaupt nichts:

Ich glitt lediglich über in den nächsten Raum.

Ich bin ich, und ihr seid ihr.

Warum sollte ich aus dem Sinn sein,

nur weil ich aus dem Blick bin?

 

Was auch immer wir füreinander waren, 

sind wir auch jetzt noch.

Spielt, lächelt denkt an mich.

Leben bedeutet auch jetzt all das,

was es auch sonst bedeutet hat.

Es hat sich nichts verändert,

ich warte auf euch,

irgendwo sehr nah bei euch.

Alles ist gut.

 

Annette von Droste-Hülshoff

 

 

 

 

Zwischen weißen Trennungsstrichen 

-Die Flugzeuge in das Blau geschrieben -

Sieht man Wattebällchen schweben,

Vom Winde hin und her getrieben.

 

Da sind Gesichter und Gestalten

Im weichen Wallen am Himmelszelt, 

Von unsichtbarer Hand gehalten

Eine ganze Wunderwelt.

 

Am Rand der Himmelsformation

Ein weises Wölklein steht allein,

Doch wie die andern in der Masse

Wird Regen es so bald schon sein.

 

Wer Fantasie jedoch noch hat, 

hat Besondres drin gesehn

Und die Erinnerung an die Wolke

Wird niemals mehr für ihn vergehn.

 

© Christiane El-Nahry

 

 

 

 

 

 

Es ist mitunter,

als wären alle Fäden abgeschnitten...

als wäre alles um dich her weitab und leer,

ein toter Raum,   

und du dir selbst ein fremder Traum...  .

..als käme nie die Sonne wieder,

als klänge nie ein Lied mehr durch,

als höre alles langsam auf...

und plötzlich flimmert's durch die Wolken

und plötzlich trifft ein Klang ans Ohr

und leise fliegt auf goldenem Flügel

ein Schmetterling am Weg empor!  

Cäsar Flaischlen

 

 

 

 

Was in meiner Seele war bleibt bei Euch,es wird immer mit Euch sein.Du wirst es zwischen den Blumen finden,wenn sie verwelken;Du wirst es hören,wenn die Glocken abends verklingen,und immer wenn Du Dich meiner erinnern wirst,werde ich vor Dir stehen. (Verfasser unbekannt)

 

 

  

 

Da ist ein Land der Lebenden und ein Land der Toten,

und die Brücke zwischen ihnen ist die Liebe - das einzige Bleibende, der einzige Sinn.

 

(Thornton Wilder) 

 

 

 

 

 

Nun mauere ich

den schmalen Durchgang,

den ich nicht ohne Mühezwischen uns geöffnet habe,

wieder zu.Was nicht geht, geht nicht,

sage ich mir und setze

Stein auf Stein.

Enttäuschte Hoffnungenist ein tüchtiger Maurer.

 

Nur den letzten Stein,

der die Mauer schließt,

kann ich nicht setzen.

 

Denn du stehst

auf der anderen Seiteund schaust mich an.

 

© Hans Kruppa

 

 

 

 

Zuweilen werde ich bei dir sein, so still und leise wie ein Duft.

Du siehst ihn nicht, 

du hörst ihn nicht,

und dennoch küsst er deinen Mund 

und weckt dir alle Sehnsucht.

Du wirst nicht wissen,

was geschieht,

auf  einmal bin ich ganz dein Herz,

auf einmal bin ich ganz dein Lied.  

Alfons Petzold

 

 

 

 

 

 

So fern und doch so nah

 

So fern und doch so nahwie sich das weite Meerund der endlose Himmel sind,wenn sie am Horizontineinander zu fließen scheinen,so eng verbundenund doch so weit entferntsind Diesseits und Jenseits,sichtbare und unsichtbare Welt.So fern und doch so nahsind die Menschen,die uns verlassen mußtenund doch immer zu uns gehören.

 

© Irmgard Erath

 

 

 

"Was bleibt, ist die geschenkte Liebe!Sie wird zur Straße ins Jenseits, zum Tor des Himmels.Die gelebte Liebe wird zur Hoffnung auf ein Wiedersehen…"

 

(Verfasser unbekannt)

 

 

 

Wohin ich auch gehe - du bist dabei.Ich fühle ganz deine Nähe, als ob es nie anders gewesen sei.Mit geschlossenen Augen kann ich dich sehn und ich weiß:Die Liebe wird bleiben. 

 

(Elli Michler)

 

 

 

 

 

Nur wenige Menschen sind wirklich lebendig

und die, die es sind sterben nie. Es zählt nicht,

dass sie nicht mehr da sind.

Niemand, den man wirklich liebt, ist jemals tot.

Ernest Hemingway 

 

 

 

 

Manche sagen, man kann die, die man liebt, nach dem Tod noch sehen.

Dass sie einen besuchen, in der Nacht oder wenigstens in den Träumen,

dass die Sehnsucht sie zurückruft, wenn auch nur für kurze Zeit.

 

(aus Tintenherz) 

 

 

 

Heute bin ich sicher, dass es ein Leben nach dem Tod gibt. Und dass der Tod, unser körperlicher Tod, einfach der Tod des Kokons ist. Bewusstsein und Seele leben auf einer anderen Ebene weiter. Ohne jeden Zweifel.

 

(Elisabeth Kübler-Ross) 

 

 

 

Alles, was Wissenschaft mich lehrte und noch lehrt,

stärkt meinen Glauben

an ein Fortdauern unserer geistigen Existenz

über den Tod hinaus.

 

(Wernher von Braun) 

 

 

 

In unseren Händen wiegt ein großes DankeIn unseren Herzen brennt ein helles LichtIn unserer Erinnerung leuchtet leises GlückIn unserer Seele bleibt so viel zurück.

 

(© Monika Minder)

 

 

 

Fliegt, meine Gedanken, bitte fliegt leise

und begebt Euch auf eine lange Reise...

 

Tragt meine Grüße hinauf zu den Sternen,

bis zu unseren Kindern in der Ferne...

 

Lasst sie von unserer Liebe wissen,

und das wir sie jeden Tag so sehr vermissen...

 

Auch, dass sie bestimmt nie vergessen werden,

von ihrer Familie zu Hause auf Erden...

 

Doch vergesst bitte nicht, ihnen Danke zu sagen

für das Lächeln im Herzen an glücklichen Tagen...

 

Fliegt, meine Gedanken, bitte fliegt leise

und nehmt meine Tränen mit auf die Reise...

 

(Ralf Korrek)

 

 

 

 

 

 

Die Liebe ist der Endzweck der Weltgeschichte,das Amen des Universums.

 

Novalis

 

 

 

 

Wolkenherz

 

ich schicke dir in Wolken zarte Küsse ich streichle dich – bin sicher hast erahnt wer sich mit der Gedanken ganzer Süße so sehnsuchtsvoll den Wolken weg da bahnt...

 

(Rita Bremm-Heffels)

 

 

 

 

Wie schön muß es erst im Himmel sein,wenn er von außen schon so schön aussieht!

 

© Astrid Lindgren

 

 

 

 

Manchmal, wenn ich unter freiem Himmel träume, dann stehle ich mit meinen Fingern alle Farben des Regenbogens und male mit ihnen dein Bild in meine Gedanken...

 

© Christopher Tafeit

 

 

 

 

Es ist absolut möglich, dass jenseits der Wahrnehmung unserer Sinne ungeahnte Welten verborgen sind.

 

(Albert Einstein)

 

 

 

 

 

"Ich bin nicht weit weg,nur auf der anderen Seite des Weges."(Henry Scott Holland)

 

 


Das Leben, das ich selbst gewählt

Ehe ich in dieses Erdenleben kam,

ward mir gezeigt,

wie ich es leben würde:

Da war Kümmernis,

da war Gram,

da war Elend und Leidensbürde.

Da war Laster, das mich packen sollte,

da war Irrtum, der gefangen nahm,

da war der schnelle Zorn, in dem ich grollte,

da waren Hass und Hochmut, Stolz und Scham.  

Doch da waren auch die Freuden jener Tage,

die voller Licht und schöner Träume sind,

wo Klage nicht mehr ist und nicht mehr Plage

und überall der Quell der Gaben rinnt.

Wo Liebe dem, der noch im Erdenkleid gebunden,

die Seligkeit des Losgelösten schenkt,

wo sich der Mensch der Menschenpein entwunden

als Auserwählter hoher Geister denkt. 

Mir war gezeigt das Schlechte und das Gute,

mir ward gezeigt die Fülle meiner Mängel.

Mir ward gezeigt die Wunde, draus ich blute,

mir ward gezeigt die Helfertat der Engel. 

Und als ich so mein künftig Leben schaute,

da hört' ein Wesen ich die Frage tun,

ob ich dies zu leben mich getraue,

denn der Entscheidung Stunde schlüge nun. 

Und ich ermaß noch einmal alles Schlimme -

„Dies ist das Leben, das ich leben will!"

gab ich zur Antwort mit entschloss'ner Stimme

und nahm auf mich mein neues Schicksal still.

So ward ich geboren in diese Welt,

so wars, als ich ins neue Leben trat.

 

Ich klage nicht, wenn's oft mir nicht gefällt,

denn ungeboren hab' ich es bejaht.

(Hermann Hesse)

 

 

 

Falls der Tod

aber gleichsam

ein Auswandern ist

von hier an einen anderen Ort,

und wenn es wahr ist,

was man sagt,

dass alle, die gestorben sind,

sich dort befinden,

welch ein größeres Glück

gäbe es wohl als dieses?

 

Sokrates 

 

 

Einander ganz nah

 

Unser Weg miteinander geht weiter,

ich lasse dich nicht allein.

Alles, was ich habe an Liebe und Hoffnung,

gebe ich dir mit als Mantel und Zelt

auf deine große Reise.

 

Mach dir keine Sorgen:

du ind ich,

wir finden unseren Weg -

jeder auf seiner Seite

der unsichtbaren Wand

und dennoch

einander ganz nah.

 

(Ingrid Koller)

 

 

Wie schön wird es sein, wenn sich einst die Hoffnung erfüllt,

die wir im Herzen tragen: einander wieder zu sehen.

Wie schön wird es sein, wenn wir einst voll Liebe

von dem Menschen erwartet werden,

dem hier unsere ganze Sehnsucht gilt.

 

(aus: Die Kraft des Herzens – Irmgard Erath) 

 

 

 

Hebt man den Blick zum Himmel

so sieht man keine Grenzen....

Die Liebe bleibt, grenzenlos...

 

Von dem Menschen,

den wir lieben, wird immer etwas

in unserem Herzen bleiben;

etwas von seinen Träumen,

etwas von seiner Hoffnung,

etwas von seinem Leben,

alles von seiner Liebe.

 

(Verfasser unbekannt)

 

Kennst du den Platz zwischen schlafen und wachen?

Der Platz wo deine Träume noch bei dir sind?

Dort werde ich dich auf ewig lieben, Peter Pan.

Dort werde ich auf dich warten.

(Wendy in Peter Pan)

 

 

Sollte es nicht drüben einen Tod geben,

dessen Resultat irdische Geburt wäre?

Wenn ein Geist stirbt, wird er Mensch.

Wenn ein Mensch stirbt, wird er Geist.

Novalis

 

 

Mich lässt der Gedanke an den Tod in völliger Ruhe.

Ist es doch so wie mit der Sonne:

Wir sehen sie am Horizont untergehen,

aber wissen, dass sie "drüben" weiter scheint.

Johann Wolfgang von Goethe

 

 

Ein Wiedersehen im Himmel?

Du musst dir keine Hypothesen dafür oder dagegen anhören.

Bewahre dir den Glauben und höre auf die Stimme deines Herzens.

Das ist genug!

Warum sollte deine Vision von Wiedersehen und Glück unerfüllbar bleiben?

Petra Franziska Killinger

 

 

„Ich weiß nicht, ob die Toten auf die Erde zurückkehren

und sich unbemerkt von denen, die sie lieben,

umherbewegen können,

aber wenn sie es können, dann weiß ich,

dass du immer bei mir sein wirst. 

Im Rauschen des Meeres

werde ich deine Stimme vernehmen,

in jedem Windhauch

wird dein Geist meine Wange liebkosen. 

Wer auch immer in mein Leben treten wird, 

du wirst stets bei mir bleiben. 

Dein Geist wird mich in eine mir noch unbekannte Zukunft begleiten. 

Dies, mein Liebling ist mein Dank an dich. 

Ich danke dir, dass du mein Leben bereichert hast, 

dass du mich geliebt und meine Liebe angenommen hast. 

Danke für die Erinnerungen, die ich stets bewahren werde...“

 

aus „Message in a bottle"

 

 

 

Regenbogen 

 

Ich schicke dir einen Regenbogen,

damit deine Seele aufblühen kann:

Farben gegen deinen grauen Alltag.

Brücke zwischen dir und mir.

Licht für dein Leben.

Hoffnung für deine Träume.

Möge dieser Himmelsgruß

dir ein Zeichen sein,

dass ich an dich denke.

Möge dieses Himmelsgeschenk

dir ein Fingerzeig sein,

dass ich an dich glaube.

 

Udo Hahn 

 

 

Der Tod bedeutet gar nichts.

Ich bin nur in das Zimmer nebenan gegangen. 

Ich bin ich, ihr seid ihr. 

Was wir jemals füreinander waren – wir sind es noch immer.

Gebt mir den Namen, den ihr mir immer gegeben habt. 

Sprecht mit mir, wie ihr es immer getan habt. 

Gebraucht keine andere Art zu reden. 

Seid nicht feierlich oder traurig.

Lacht weiterhin über das, worüber wir gemeinsam gelacht haben. 

Spielt, lacht, denkt an mich, betet für mich...

Gebt acht, dass mein Name so ausgesprochen wird, 

wie er es immer wurde ...

ohne eine besondere Betonung, 

ohne die Spur eines Schattens.

Das Leben bedeutet all das, was es bisher bedeutete. 

Der Faden ist nicht durchschnitten. 

Ist der Tod nicht nur ein nebensächlicher Zwischenfall?

Weshalb sollte ich nicht mehr in euren Gedanken sein? 

Nur, weil ihr mich gerade nicht sehen könnt?

Inmitten der Zeiten und zwischen den Dimensionen warte ich auf euch ... 

ganz in der Nähe, auf der anderen Seite des Weges. 

Alles ist gut.

 

Henry Scott Holland

 

 

Ich glaube 

an eine Bleibe

hinter dem Horizon

twohin kein Weh mich verfolgt

wo keine Sorge mich lähm

two keine Trauer mich drückt

 

ich glaube an eine Bleibe für mich

unter einem anderen Himmel

befreit von Erdenschwere

auferstanden aus Asche

 

Ich glaube an Siege über den Tod

ich glaube solange ich glauben kann

an etwas ganz Neues

das noch kein Auge gesehen

kein Ohr erhorcht

keine Stimme besungen hat

ich glaube

über das Leben hinaus ans Leben

 

ANNEMARIE SCHNITT 

 

 

 

Wolkenbett

Ich spüre deine Liebe, dein Leben in mir,

Ich liege auf Wolken, umgeben von dir. 

 

Ewigkeit

 

Ich höre die Ewigkeit,

sie spricht mit mir.

Sie erzählt von geträumten Welten,

von verwundeten Regenbogen,

von schmerzloser Weite.

Sie sagt, man stirbt nie. 

An allen Tagen

Weint nicht,

wenn mein Herz aufhört zu schlagen,

ich bin nicht im Körper,

ich bin in der Seele,

Ich pass auf euch auf,

in dunkler Nacht und an allen Tagen 

 

Seelenwolken

 

Glaub doch nicht, es sei vorbei,

nur weil mein Körper nicht mehr lebt,

ich bin im Licht, so leicht, so frei -

die Wolke, die am Himmel schwebt 

 

Regenbogenkinder

 

wenn Kinder vor den Eltern gehn,

dann weint der Himmel Farben,

weil ihre Seelen weiterwehn

und weil wir dann vielleicht verstehn,

dass diese Kinder niemals starben.
(Michael "Bundy" Roth)

 

 

In allen Menschen liegt die Ahnung,

jenseits des Grabes die wiederzufinden,

die vorangegangen sind,

und die um sich zu versammeln,

die nach uns übrig bleiben.

 Wilhelm v. Humboldt

 

 

"Ich glaube ja an eine irgendwie geartete Weiterexistenz auch nach dem Tod,

es ist kein Aufhören, die Toten bleiben bei uns und gehören dazu,

trotzdem bleibt das Aufhören des Sichtbaren und Ansprechbaren

eine grosse Erschütterung."

(Gottfried Benn, 1886 – 1956)

 

Zwischen Himmel und Erde 

gibt es so viel mehr,

als wir je erklären können…

Und es ist dieses Unerklärliche,

dessen sich unsere Seele sich erinnert

wenn sie, vom Tod und Verlust erschüttert,

an der Realität verzweifelt…

© Heike Saal

 

 

Als der Regenbogen verblasste

da kam der Albatross

und er trug mich mit sanften Schwingen

weit über die sieben Weltmeere.

Behutsam setzte er mich an den Rand des Lichts.

Ich trat hinein und fühlte mich geborgen.

Ich habe euch nicht verlassen,

ich bin euch nur ein Stück voraus. 

 

(Unbekannter Verfasser)

 

 

 

Ich sterbe, aber meine Liebe zu Euch stirbt nicht.

Ich werde Euch vom Himmel herab lieben,

wie ich Euch auf Erden geliebt habe.

 

Sophronius Eusebius Hieronymus

(* 347; † 30. September 420)

 

 

Trennung ist unser Los,

Wiedersehen ist unsere Hoffnung.

So bitter der Tod ist,

die Liebe vermag er nicht zu scheiden.

Aus dem Leben ist er zwar geschieden,

aber nicht aus unserem Leben;

denn wie vermöchten wir ihn tot zu wähnen,

der so lebendig unserem Herzen innewohnt!

 

Augustinus

 

 

Ich bin von euch gegangen

nur für einen kurzen Augenblick

und gar nicht weit.

Wenn ihr dahin kommt,

wohin ich gegangen bin,

werdet ihr euch fragen,

warum ihr geweint habt.

 

- Laotse -

 

 

Ich bin nicht tot, 

ich tausche nur die Räume,

ich leb' in euch 

und geh' durch eure Träume.

 

Michelangelo

 

 

 

 

 

Stich um Stich stickst du heute am Saum deiner Zeit

Stich um Stich mit Seidenfäden der Gedanken zauberst du Bilder

die dich beleben

Sternfäden ziehst dudurch den Saum deiner Zeit

dir einzufangen ein Stück Himmel

 

(Annemarie Schnitt)

 

 

 

Mit unseren Augen können wir Dich nicht mehr sehen.

Mit unseren Ohren können wir Dich nicht mehr hören.

Mit unseren Händen können wir Dich nicht mehr berühren.

Aber wenn wir unsere Augen schließen und unsere Herzen öffnen,

können wir Dich  sehen - hören - und fühlen !(Unbekannter Verfasser) 

 

 

 

Irgendwo über dem Regenbogen,

hoch oben am Wege

Da ist ein Land von dem ich einst in einem Wiegenlied hörte

Irgendwo über dem Regenbogen

ist der Himmel blau

Und die Träume, die du zu träumen wagst

werden tatsächlich Wirklichkeit

(aus Over the rainbow)

 

 

 

Das Herz fühlt Dinge,

welche die Augen nicht sehen können

… und es weiß, was der Verstand nicht verstehen kann

 

(Robert Valett)

 

 

 

Vielleicht sind Sterne

Öffnungen im Himmel,

wo die Liebe

unserer Vorausgegangenen durchkommt

und auf uns herabglänzt,

nur um uns wissen zu lassen,

dass sie glücklich sind!

 

(Unbekannt)

 

 

 

 

 

Du bist ein Schatten am Tage und in der Nacht ein Licht.

Du lebst in meiner Klage und stirbst im Herzen nicht.

Wo ich auch nach dir frage, finde ich von dir Bericht.

Wo ich mein Zelt aufschlage, da wohnst Du bei mir dicht.

 

Friedrich Rückert

(Kindertotenlieder 1788-1866)

 

 

Du weißt, dass hinter den Wäldern blau die großen Berge sind.

Und heute nur ist der Himmel grau und die Erde blind.

Du weißt, dass über den Wolken schwer die schönen Sterne stehn,

und heute nur ist aus dem goldenen Heer kein einziger zu sehn.

Und warum glaubst du dann nicht auch, dass uns die Wolke Welt,

nur heute als ein flücht´ger Hauch die Ewigkeit verstellt?

Eugen Roth



 

 

Ein Schnurps grübelt

von Michael Ende

Also, es war einmal eine Zeit,

da war ich noch gar nicht da. -

Da gab es schon Kinder, Häuser und Leut

únd auch Papa und Mama -

jeden für sich -

bloß ohne mich!

Ich kann mir´s nicht denken. Das war gar nicht so,

Wo war ich denn, eh es mich gab?

Ich glaub, ich war einfach anderswo,

nur, dass ich´s vergessen hab,

weil die Erinnerung daran verschwimmt -

Ja, so war´s bestimmt!

Und einmal, das sagte der Vater heut,

ist jeder Mensch nicht mehr hier.

Alles gibt´s noch: Kinder, Häuser und Leut´,

auch die Sachen und Kleider von mir.

Das bleibt dann für sich -

ohne mich.

Aber ist man dann weg? Ist man einfach fort?

Nein, man geht nur woanders hin.

Ich glaube, ich bin dann halt wieder dort,

wo ich vorher gewesen bin.

Das fällt mir dann bestimmt wieder ein.

Ja, so wird es sein!

 

 

 

© Michael Ende

 

 

Einander ganz nah

Unser Weg miteinander geht weiter,

ich lasse dich nicht allein.

Alles, was ich habe an Liebe und Hoffnung,

gebe ich dir mit als Mantel und Zelt auf deine große Reise.

Mach dir keine Sorgen:

du und ich, wir finden unseren Weg - jeder auf seiner Seite der unsichtbaren Wand

und dennoch einander ganz nah.

 

(Ingrid Koller)

 

 

Fern und nah zugleich,

wie sich das Meer und der Himmel sind, wenn sie sich am Horizont zu berühren scheinen,

so eng verbunden und doch so weit entfernt sind Diesseits und Jenseits,

sichtbare und unsichtbare Welt.

So fern und doch so nah sind die Menschen,

die uns verlassen mussten und doch immer zu uns gehören.

Irmgard Erath

 

In des Waldes heil´gem Schweigen Werd´ ich meine Kinder sehn,

In den Knospen, an den Zweigen Werd´ ich meine Kinder sehn.

In saphirnen Wiegen schaukelt Mutter Luft ihr Frühlingskind;

In den Knospen, an den Zweigen werd´ ich meine Kinder sehn.

In den Blumen, in der Sonne Wenden Kinderaugen zu

Und im Wind sich kindisch neigen, werd´ ich meine Kinder sehn.

Wo durchs grüne Laubesgitter Golden bricht der Sonnenstrahl,

In der Sonnenstäubchen Reigen werd´ ich meine Kinder sehn.

Wo im Nest sich Tauben schmiegen, Fische schlüpfen hin im Bach,

Schmetterling´ aus Blumen stiegen, werd´ ich meine Kinder sehn.

Schlank vor mir emporgewachsen Als Zypress´ und Pinie,

Mit Gebärden fremd und eigen

Werd´ ich meine kinder sehn.

An der Stelle meines Bildes, das im Spiegel von Kristall

Mir der Bach allein will zeigen, werd´ ich meine Kinder sehn.

Wenn ich meine Augen schließe, kann ich fühlen sie sind nah;

In des Herzens heil´gem Schweigen

Werd´ ich meine Kinder sehn.

Friedrich Rückert

 

Jetzt und immer

Sprich nicht voll Kummer von meinem Weggehen,

sondern schließe deine Augen, und du wirst mich unter euch sehen,

jetzt und immer.

Khalil Gibran

 

Traue nicht deinen Augen

Traue deinen Ohren nicht

Du denkst, es ist Dunkel

Dabei ist es Licht

(Bertolt Brecht)

 

 

Trennung ist unser Los,

Wiedersehen ist unsere Hoffnung.

So bitter der Tod ist,

die Liebe vermag er nicht zu scheiden.

Aus dem Leben ist er zwar geschieden,

aber nicht aus unserem Leben;

denn wie vermöchten wir ihn tot zu wähnen,

der so lebendig unserem Herzen innewohnt!

Augustinus

 

Und manchmal,

während wir so schmerzhaft reifen,

dass wir beinahe daran sterben,

erhebt sich aus allem,

was wir nicht begreifen,

ein Gesicht und sieht uns strahlend an.

 

Rainer Maria Rilke

 

 

Wäre es möglich, weiter zu sehen, als unser Wissen reicht, vielleicht würden wir dann unsere Traurigkeiten mit größerem Vertrauen ertragen als unsere Freude. Denn sie sind Augenblicke, da etwas Neues in uns getreten ist, etwas Unbekanntes. Unsere Gefühle verstummen in scheuer Befangenheit, alles in uns tritt zurück, es entsteht eine Stille, und das Neue, das niemand kennt, steht mitten darin und schweigt.

Rainer Maria Rilke

 

Wenn Dir jemand erzählt, dass die Seele mit dem Körper zusammen vergeht und dass das, was einmal tot ist, niemals wiederkommt, so sage ihm: Die Blume geht zugrunde, aber der Same bleibt zurück und liegt vor uns, geheimnisvoll, wie die Ewigkeit des Lebens.

Khalil Gibran

 

Wenn ich mit Worten nach dir suche, geschieht etwas in mir. Ich komme dir näher, wo immer du auch sein magst - und ich spüre, wie auch du mir näher kommst, als würden meine zärtlich nach dir tastenden Gedanken und Gefühle dich magisch zu mir führen.

© Hans Kruppa

 

 

Wir sind Pilger, die auf verschiedenen Wegen einem gemeinsamen Treffpunkt zuwandern

Antoine de Saint-Exupéry

 

Zeitlos

Wer sagt Du seist fort

Weiß nicht Um deine Gegenwart

Die hängen blieb

In allen Dingen Die du geliebt

Wer sagt Du seist fort

Weiß nicht um Liebe

Nicht gebunden An Raum und Zeit

Weiß nicht Um deinen Geist

Der sich eingenistet

Dort wo dein Herz schlug

(Maria Grünwald)

 

 

 

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